Brüderbewegung - EFG-Rheinhausen

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Brüderbewegung

Unsere Geschichte
Kurze Geschichte der Brüderbewegung
Die deutsche Brüderbewegung hat Vorläufer in den irischen und englischen Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts. Damals entstand u.a. der Wunsch, auch mit Christen anderer Kirchen das Abendmahl zu feiern. So trafen sich in den 1820er Jahren in Dublin erste kleine Gruppen zum gemeinsamen „Brotbrechen“.
Besondere Bedeutung erlangte der gelernte Jurist John Nelson Darby, der Priester in der anglikanischen Kirche geworden war. Ähnlich wie Martin Luther hatte er zunächst große Glaubenszweifel, besonders in der Frage nach der Rechtfertigung des Sünders vor Gott. 1827 fand er im Alter von 27 Jahren im stellvertretenden Opfer Jesu Christi die Antwort auf seine Fragen.
Bald traf er auf eine der Gruppen, die außerhalb der offiziellen Kirche zum Abendmahl zusammenkamen. Die Gemeinschaft von Gläubigen am „Tisch des Herrn“ jenseits aller Kirchen und Freikirchen wurde ab 1830 zum Ideal der frühen Brüderbewegung. Überall in Irland und England entstanden solche Versammlungen. 1832 kam auch eine Gruppe unter der Leitung von Georg Müller dazu, der später als „Waisenvater von Bristol“ bekannt werden sollte.
Ab den 1840er Jahren bildeten sich auch in Deutschland einzelne Gemeinden der Brüderbewegung. Entscheidend war der Beitrag des Lehrers Carl Brockhaus. Auch ihn bewegte die Frage, ob man außerhalb der Kirchen das Abendmahl feiern durfte. So fand sich 1853 in seiner Wohnung in Elberfeld ein Kreis von Gläubigen zusammen. Durch Brockhaus’ Reisen breitete sich die neue Bewegung schnell aus (Bergisches Land, Siegerland, Wittgensteiner Land, Dillkreis, später Vogtland u.a.). Trotz mancher Anfeindungen wuchs sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts auf etwa 450 Gemeinden.
In England war es 1848 zu einer Trennung zwischen den „Offenen Brüdern“ um Georg Müller und den „Exklusiven“ oder „Geschlossenen Brüdern“ um John Nelson Darby gekommen. Erste Gemeinden der „Offenen Brüder“ in Deutschland entstanden ab Ende des 19. Jahrhunderts, z.B. in Berlin und Bad Homburg. Diese Gemeinden hatten enge Kontakte zur Blankenburger Konferenz der Evangelischen Allianz. 1905 gründete man in Berlin auch eine Bibelschule, die seit 1919 nach ihrem neuen Standort Wiedenest benannt wurde.
Im April 1937 wurden die „Geschlossenen Brüder“ verboten, weil sie nach Ansicht des NS-Staates die Beteiligung an Politik und Kultur ablehnten. Um sich wieder versammeln zu können, mussten sie staatliche Vorgaben erfüllen, u.a. eine neue Struktur mit klar benannten Verantwortungsträgern bilden und den Staat bejahen. Diesem neuen „Bund freikirchlicher Christen“ (BfC) traten noch im selben Jahr auch die „Offenen Brüder“ bei. 1941/42 schloss sich der BfC mit den Baptistengemeinden zum „Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden“ (BEFG) zusammen.
Nach 1945 wurden diese Verbindungen jedoch teilweise wieder gelöst, sodass der Unterschied zwischen „offenen“ und „geschlossenen“ Brüdergemeinden bis heute besteht. Die „offenen“ Gemeinden haben sich auf unterschiedliche Weise organisiert:
·         ein Teil der Gemeinden ist im BEFG verblieben und bildet hier die „Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden“ (AGB),
·         ein weiterer Teil ist aus dem BEFG ausgetreten und bildet die „Freien Brüdergemeinden“,
·         eine dritte Gruppe ist ab den 1990er Jahren neu entstanden und wird oft als „blockfreie Gemeinden“ oder „neue Versammlungen“ bezeichnet.
Trotz der verschiedenen Strukturen pflegen diese drei Strömungen gute Kontakte miteinander.

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